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Hemmoor 18. - 20.09.

Bei unserem Tauchverein ist es üblich, verschiedene Aufbaukurse, sogenannte Specialtys,  anzubieten. Ein ganz besonderes high light ist es, so ein Specialty mit einer Kurzreise zu verbinden. So verband man also das Nützliche mit dem Positiven und fuhr über ein September-Wochenende an den Kreidesee nach Hemmoor.

Da Taucher immer weiter hinaus bzw. tiefer hinein wollen, wurde ein Tieftauchkurs angeboten. Hier trennten sich auch gleich die Schuppen vom Fisch (Spreu vom Weizen), als man die Tiefenmesser verglich: Ein langjähriges Vereinsmitglied bestand auf die Eins nach dem Komma. Hierbei muss vielleicht erwähnt werden, dass Zahlen berufsbedingt eine große Bedeutung im Leben dieses vielfältig einsetzbaren Tauchers haben ;-)



Doch selbst bei so ernsthaften Angelegenheiten wie dem Tieftauchen gibt es immer wieder Tauchlehrer, die die nervöse Anspannung der Schüler schamlos ausnutzen, indem sie sich im sog. Wäldchen an einen Zweig hängen und den Gorilla spielen. Handelt es sich hier vielleicht um einen Silberrücken?


Ein Neumitglied brauchte teilweise noch etwas Orientierungshilfe. Hier einige Zitate: „Wo ist Heike?“ „Wer ist Jens?“ „Jürgen, wieso hast du jetzt so viele Haare?“ „ Bist du verheiratet oder ist das deine Freundin? Wenn du erst verheiratet bist, ändert sich alles...“ oder:„Uwe, bist du etwa noch unter 50?“ 

Leicht irritiert war man, als dieser zuvor nur unter einem Pseudonym bekannte Neutaucher von einem Tauchgang berichtete, bei dem er sich in den Zweigen einiger Bäume verfing und seine Lieblingstauchlehrerin plötzlich und unerwartet verschwunden war. Nach einer schier unendlich langen Zeit (selbst fünf Sekunden können einem hier wie eine halbe Ewigkeit vorkommen) erinnerte sich diese an ihren Zögling und befreite diesen aus seiner misslichen Lage. Szenen aus vergleichbaren Spielfilmen machten sich hier in den Köpfen der Mittaucher breit.



Dieser rauchende Wildcamper sorgte an dem Wochenende mit seiner Sorglosigkeit für humorvolle Abwechslung im Vereinszelt.

Das schon vielfach genutzte und von fleißigen Händen aufgebaute Vereinszelt erwies sich wieder einmal als lebenserhaltend, da besonders einige weibliche Vereinsmitglieder ansonsten eines qualvollen Kältetodes gestorben wären.

Eine tragische und bis dahin völlig undenkbar erscheinende Tragödie ereignete sich am Abreisetag. Nach monsunartigen Regengüssen in der Nacht war die für Empathie zuständige Gehirnhälfte eines siamesischen Zwillings buchstäblich abgesoffen, so dass er bei der Abreise seinen Bruder vergas. Bevor dieser jedoch aus purer Verzweiflung weinend zusammenbrach, besann sich der treulose Siamese seiner besseren Hälfte, drehte um und befreite seinen Buddy aus der Einsamkeit.

Die Moral der Geschichte: Da jeder Tauchausflug die eine oder andere Anekdote bereithalten könnte, sollte jede sich bietende Gelegenheit genutzt werden, an einem solchen Event teilzunehmen.